Nächstes Konzert: Sonntag, 17. November 2024 um 18:00

„Schwanenliebe“

als Teil der Reihe Erhörtes-Unerhörtes der Kulturkirche Rahlstedt

Kielkoppelstrasse 51, 22149 Hamburg

Die Legende besagt, dass Schwäne, ein Leben lang schweigsam, kurz vor ihrem Tod einen betörenden Gesang ertönen lassen. Diesen Schwanengesang nehmen wir zum Thema eines winterlichen Konzertprogramms mit Musik aus Mittelalter und Renaissance und aus unserer Zeit. Eines der populären Ideen der Renaissance war, dass diese Tiere die Seele ins Jenseits begleiteten. So wurde auch der Schwan zu einem Symbol der Sterblichkeit aber auch des Paradieses, wie in Orlando Gibbons „The silver swan“ oder dem Lied „Il dolce e il bianco cigno“ von Jacques Arcadelt.

Seit der Antike diente der Schwan auch als Symbol der Liebe und Treue wie in den Werken von Dowland und Johnson. Die Berliner Komponistin nutzt ein Text von Johnson für ihr bewegendes neues Werk „gently“. Der Schwan mag vielleicht ein weißes Gefieder haben, hat darunter aber eine schwarze Haut. Melena imí, der Griechin Calliope Tsoupaki, dessen Text „Schwarz bin ich, aber schön“ das dem Hohelied Salomos entstammt ist eines von vier neuen Werken die wir den historischen Werken gegenüber gestellt haben.

Eines davon, aus den „Winzigen Lieder“ Gordon Kampes, das von einem Heuschreck und einem Schwan handelt wird mit der Grille Josquin Desprez gepaart. Außerdem erklingt ein neues Werk von Sascha Lino Lemke: “Silver Swanne”, ein Concerto für Hümmelchen (einen kleinen Dudelsack). Lemke nimmt Orlando Gibbons „The silver swan“ als Ausgangspunkt für seine eigene Komposition, nutzt dafür aber eine ganz eigene und einzigartige Musiksprache, die Erinnerungen an den Geräusch von Zugvögeln erweckt.

Zusammen mit Trobar e Cantar arbeitet Marcia an der Wiederentdeckung vergessener musikalischer Schätze aus der Zeit zwischen 900 bis 1600 n.Chr. 

Trobar e Cantar im Haus Eden, Lübeck, Yu Ching- Chao (Blockflöte) Foto: Milad Darvish Ghane

Das Ensemble Trobar e Cantar wird seit seiner Gründung im Jahr 2011 von einer Vision angetrieben – es strebt danach, die reiche Musik des Mittelalters mit all ihren Facetten dem Publikum der Gegenwart nahe zu bringen. Von gregorianischen Monodien bis zur komplexen polyphonen Musik der Renaissance haben die MusikerInnen mit Gesang und auf ihren historischen Instrumenten ein reiches Repertoire aufgebaut. Seine Mitglieder spielen u.a. auf Fidel, Blockflöte, Gemshorn, Zink, Krummhorn, Cornemuse, Schalmei, Laute, Harfe, Pommer, Dulzian, Maultrommel, Dudelsack, Psalterion und Perkussion. Dabei wagt das Ensemble immer wieder neue Wege und Formate. 

Foto: Michael Marczok

Trobar e Cantar tritt in Kontakt mit Wissenschaftlern (Dr. Sonja Schierbaum, Philosophin), Schauspielern (Javid Wunsch / Eike Weinreich) und Kabarettisten (Axel Pätz), um ansprechende moderierte Konzerte zu gestalten, und gibt regelmäßig neue Kompositionen für ihr besonderes Instrumentarium in Auftrag. Auf diese Weise gelingt es Trobar e Cantar eine Brücke zu schlagen zwischen den teils über tausend Jahre alten musikalischen Fragmenten und dem 21. Jahrhundert. Außerdem bietet das Ensemble Workshops für verschiedene Zielgruppen an.

2011 erschien die erste CD „Trobar e Cantar“  mit  Werken von Machaut, Landini, de la Halle und Dufay. 2012 spielte das Ensemble die erste Gesamtaufnahme der Rondeaux und Motetten des Trouvères Adam de la Halle während einer Frankreich-Tournee ein. 2014 erweckte Trobar e Cantar Werke der Hamburger Kunsthalle zum Leben indem das Ensemble die dort abgebildeten Instrumente spielte („Vom Bild zum Klang – ein Wandelkonzert“). Die dritte CD des Ensembles de:f ine amour, ist 2018 bei Paschen Records erschienen, diese ist für ein International Classical Music Award 2019 nominiert worden. Dank einer Ensembleförderung des Bundes wird Trobar e Cantar 2022 eine Neuerarbeitung der mittelalterliche Sage von „Tristan & Isolde“ präsentieren.

Trailer zu Tristan & Isolde / Film: Nils Timm Ton: Sven Strohmeiern

Pressestimmen zu Trobar e Cantar

„…von einfühlsam gesungener und lichtgefluteter instrumentaler Musik geprägt…“

GTS Gütersloh

„…absolute Mittelalterexperten… eine absolute Empfehlung wert.“

Journal Frankfurt

„Wenn das Mittelalter so klingt, ist es weder dunkel noch fern!“

NDR-Kultur Radio
Die Episode „Gandin!“ aus Tristan & Isolde / Film: Nils Timm Ton: Sven Strohmeiern